Mittwoch, 28. Dezember 2005

Politik

Kombilohn - Neue Subventionsgeschenke an die Wirtschaft
In Berlin hatten sie wieder mal einen "genialen" Einfall.
Das ist doch noch eine schöne Möglichkeit die Löhne zu drücken.
Nur wegen der billigeren Arbeitskräfte wird kein Betrieb neue Arbeitsplätze schaffen. Vielmehr werden viele Unternehmen die Möglichkeit nutzen um zu teure Arbeitnehmer loszuwerden und sich dafür billige zu holen, die der Staat zum Teil finanziert.
Die Konjunktur wird damit natürlich auch nicht angekurbelt, da die Binnenkaufkraft noch weiter sinkt.

Merkels Anzeigenkampagne
Der Bund hat Schulden ohne Ende. Schuld daran sind natürlich die Arbeitslosen, die den Staat maßlos abzocken.
Was ist aber mit den Millionen für Merkels Anzeigenaktion in allen Tageszeitungen. Für solche Dummschwätzerei ist scheinbar noch genug Geld da. Warum bezahlt unsere Kanzlerin das nicht aus eigener Tasche.

Neue Masche der Wirtschaft
Bisher wurde nur die Angst der Arbeitnehmer vor einem Jobverlust ausgenutzt um die Löhne möglichst niedrig zu halten oder sie gar zu senken. Jetzt haben die Wirtschaftsbosse, nach einem Stichwort von Bundespräsident Köhler, ein neues Betätigungsfeld entdeckt. Wie wäre es denn, wenn wir auch noch einen Teil des Lohnes der Arbeitnehmer direkt nutzen um den Profit zu steigern. Sprich Firmenbeteiligung der Mitarbeiter. Dann brauchen die Eigentümer nicht so viel ihres eigenen, kostbaren Geldes für Investitionen zur Verfügung zu stellen.
Außerdem lassen sich so die Arbeiter viel leichter erpressen. Denn wer setzt schon gern seine Einlagen aufs Spiel wenn der Chef Lohnkürzungen verlangt oder androht den Laden zu schließen.
Und was passiert wenn der Karren vor die Wand gefahren wird? Dann sind alle Beteiligungen, außer natürlich die der Eigentümer, futsch.
Diese bringen ihr Geld selbstverständlich vorher in Sicherheit.
Übrigens hatten wir das Ganze schon einmal zu Zeiten der "New Economy" in Form von Aktienoptionen der Mitarbeiter. So neu sind diese Gedanken nun auch wieder nicht.

Sonntag, 11. Dezember 2005

Neues von der ARGE Gotha

Folgeanträge ALG II
Heute haben wir den 1. Januar 2006. Das ALG II ist natürlich noch nicht da, wie auch der Bescheid von der ARGE Gotha. Wahrscheinlich sind alle Mitarbeiter im Weihnachtsurlaub.
Werde sie diese Woche mal besuchen und aufwecken.

Verschärfte Überprüfung von ALG II - Empfängern
Diese Woche wurde im Bundestag beschlossen, ALG II - Empfänger stärker zu überprüfen ( noch mehr Repressalien als bisher) um Geld einzusparen.
Dazu kann ich mit Sicht auf die Gothaer ARGE nur sagen, das größte Einsparpotential liegt in der Arbeit der ARGEn selbst.
Denn würden diese ihre Arbeit korrekt erledigen, würden keine Gelder sinnlos ausgegeben, die später erst nach und nach oder auch gar wieder eingetrieben werden können.
In meinem Fall heißt das, daß es die Mitarbeiter innerhalb von 4 Monaten nicht auf die Reihe bringen unsere veränderten Einkommensverhältnisse anzupassen (seit August in ABM und immer noch volles ALG II meiner Gattin, trotz 3maliger Meldung).

1€ - Jobs - Fördern und Fordern?
Laut SGB II sollen Ein-Eurojobs dazu dienen jungen Leuten den Einstieg in die Wirtschaft zu erleichtern. Dabei soll eine gesunde Mischung aus gemeinnütziger Arbeit und Qualifizierung erreicht werden.
Durch Mithilfe eines Thüringer Landtagsabgeordneten wurde ein Kontakt zur Arge Gotha hergestellt um eine Qualifizierung für 3 Jugendliche, die schon einen Facharbeiterabschluß haben, zu erreichen. Bei einem Termin bei Ihrem jeweiligen Vermittler wurde ihnen ein Bildungsgutschein in Aussicht gestellt, wenn sie selbst einen Bildungsträger finden.
Letztens hatten wir nun bei unserem Träger für die 1-Eurojobs eine Überprüfung durch einen Fallmanager der ARGE.
Laut Aussage dieser Mitarbeiterin werden keine Qulifizierungen in dieser Richtung (Holzbearbeitung, CNC) durchgeführt, da es eh keine Jobs in dieser Branche gibt.
Daraus ergeben sich für mich zwei Folgerungen:
  • Erstens - Die Arbeitsuchenden werden durch die ARGE betrogen, indem ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten versprochen werden, die nicht existieren. Also lügen die Mitarbeiter bewusst oder es werden nicht alle Mitarbeiter mit Informationen versorgt.
  • Zweitens: Die Arbeitsgelegenheiten sind an sich ein großer Schwindel um billige Arbeitskräfte zu rekrutieren, die regulären Firmen die Arbeit stehlen. Die Qualifizierung wird dabei von den ARGEn und Trägern bewusst außen vor gelassen.

Sonntag, 4. Dezember 2005

Billiglöhne

Während ich gerade meine Mails abrief sah ich einen schönen Beitrag auf Pro 7. Dieser traf genau das Thema einer dieser E-Mails. In diesem Fernsehbeitrag wurde, wie immer öfter in den Medien, die Auslagerung von Produktion ins Ausland (hier nach Hongkong) verherrlicht. dort wird noch mit Stolz die Ausbeutung der chinesischen Arbeiterinnen und Arbeiter präsentiert, die für einen Stundenlohn von "30 Cent!!!" für Carrera den Profit mit Modellrennbahnen erwirtschaften.
Dieser Beitrag ist ein weiterer Baustein in der ganzen Palette von Medienbeiträgen, die uns reif machen sollen, damit auch wir in Zukunft mit solchen Löhnen einverstanden sind.
Aber so sehr weit sind wir ja gar nicht von solchen Verhältnissen entfernt. Wie ich einer der obengenannten Mail (stammt vom DGB) entnehmen konnte, liegt Thüringen schon am äußersten Ende der bundesdeutschen Lohnskala. So erhalten 420 000 ArbeiterInnen nur einen Lohn am Existenzminimum! 200 000 ArbeitnehmerInnen gar nur einen Lohn von 50% des bundesdeutschen Durchschnittslohnes, also einen absoluten Armutslohn!
Hier frage ich mich nun: Wie lange lassen wir uns das alles gefallen, wann stehen endlich jeden Montag hundertausende oder Millionen auf den Plätzen und fegen die wirklichen Sozialschmarotzer von ihrem Thron? Wann lassen wir uns endlich nicht mehr gegeneinander aufhetzen und neiden dem der im Augenblick noch Arbeit hat seinen Lohn? Wann hören die, die im Augenblick noch Arbeit haben auf, auf die Arbeitslosen herabzublicken? Durchschauen die Bürger nicht das Ganze, welches nur dazu dient die Profite zu sichern und zu steigern. Wahrscheinlich wehren sie sich erst, wenn sie von der Bildzeitung dazu aufgefordert werden. Aber da können wir lange warten. Wir sitzen doch alle in einem Boot. Oder gibt es einen der nicht in irgendeiner Form abgezockt wird? Sei es bei den Spritpreisen, Energiekosten, Praxisgebühr, Arzneimittelzuzahlung und Renten. Diese Aufzählung könnte ich noch sehr lange fortsetzen.
Die Bürger in unseren Nachbarländern wie Italien und Frankreich fackeln nicht so lange. In Italien wird ein Generalstreik durchgezogen. Warum nicht bei uns? Eine Antwort fällt mir sofort ein. Uns fehlt die Solitarität untereinander und länderübergreifend. Ich glaube nicht, daß unsere Wirtschaftsbosse alle ArbeiterInnen auf einmal entlassen können. Sie können auch nicht alle auf einmal ihre Produktion ins Ausland verlagern.
Es gab einmal ein schönes Sprichwort:" Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will". Wer verdient den Bossen dann wohl das Geld?

Samstag, 3. Dezember 2005

Gedanken zu Weihnachten und Spenden

Es ist bald Weihnachten. Da kommen wieder alle möglichen Vereine auf die Idee Spenden für alle möglichen Benachteiligten dieser Welt zu sammeln. Nun habe ich nichts gegen Spenden für Kinder in Afrika oder sonstige gute Sachen. Nur wenn ich spenden möchte, dann tue ich das aus eigenem Antrieb und an eine Einrichtung, von der ich der Meinung bin, daß die Spende auch bei den Bedürftigen ankommt und nicht in der Verwaltung versickert. Ich lasse meine Spende garantiert nicht solchen ominösen Vereinen zukommen, die uns jetzt wieder verstärkt mit Werbung im Briefkasten nerven. Wo haben diese das nötige Geld für die Werbung her? Diese Kosten werden garantiert erst einmal von den eingegangenen Spendengeldern "abgezweigt".
Also landet mindest die Hälfte der Spenden bei Gehältern, Verwaltung und Werbung. Darum ist so ein Verein, möge ersich nennen wie er will, für mich als ALG II - Empfänger keine Option. Denn ich sehe nicht ein mit den paar Cent an Einkommen, welche mir eine unkompetente Regierung zugesteht noch Gehälter für Abzocker finanziere.

Sonntag, 27. November 2005

Über mich

Hallo,

mein Name ist Hans - Jürgen Adler, bin 54 Jahre und von Beruf KFZ - Elektromechaniker.
Ich wohne in Thüringen und bin arbeitslos, aber seit ein paar Monaten in einer ABM beschäftigt, wo ich als sogenannter Anleiter für Jugendliche, die den Bundesarbeitsdienst (1 Euro Jobs) ableisten, tätig bin.
Meine Interessen sind Computer, Fotografieren, wandern und
seit ca. 2 Jahren Politik, sowie die sozialen "Wohltaten" welche uns die Politiker zukommen lassen.
Ich werde versuchen in diesem Blog in Zukunft meine Gedanken zu diesen Themen und auch die verschiedensten Schikanen durch Politik, Arbeitsagentur, Arge und Anderes zu veröffentlichen.
Ich arbeite im "Offenen Bündnis für soziale Gerechtigkeit" mit, wo auch immer neue Mitstreiter willkommen sind.

Impressum

Hans - Jürgen Adler
Hauptstr. 102
99887 Hohenkirchen
Tel.: 036253 - 44626
E - Mail: EagleService@t-online.de

1 € - Jobber in privater Wirtschaft in Gotha

Zu was soll ein Weihnachtsmarkt dienen?
Doch wohl in erster Linie um Händlern in der Weihnachtszeit einen zusätzlichen Umsatz zu generieren. Gewissermassen als "Abfallprodukt" entsteht ein Unterhaltungswert für Besucher. Dieser Unterhaltungswert wird als Anziehung für den Besuch des Marktes genutzt um Käufer zu locken.
In Gotha wird der Weihnachtsmarkt durch den Förderverein für Gewerbetreibende ausgerichtet. Dieser ist eine Vereinigung von Gewerbetreibenden, also privaten Unternehmern. Statt dieser Verein nun etwas zur Wirtschaftsförderung beiträgt und ansässige Unternehmen mit dem Aufbau und der Austattung beauftragt ist Gewinnmaximierung angesagt. Für den Aufbau der Stände wurden 1€-Jobber der VHS und GAB herangezogen. Abgesehen von der, nicht vorhandenen, Solidarität der Unternehmer untereinander, wurden hier gesetzwidrig 1€ - Jobber in der privaten Wirtschaft eingesetzt. Denn bei einer Gewinnerziehlungsabsicht (und dieses ist ein Markt nun einmal) kann man nicht mehr von Gemeinnützigkeit und auch nicht mehr von Zusätzlichkeit sprechen.
Dieses ist mal ein wirklicher Fall von Sozialschmarotzertum.

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